Deutschland- die Witzfabrik. Harald Schmidt, Pocher, Raab & Bohlen , oder die Quadratur des deutschen Witzes.
Wer immer noch glaubt, wir wären ein Volk, das nur im Keller lacht oder seine Humoristen nicht liebt, dem sei folgendes geblasen: Verhungern oder erfrieren ala Karl Valentin , das war mal.
Heute bekommt Harald Schmidt pro Folge 120 000.- Euro pro Show, und wenn ihm dann immer noch die Zuschauer weglaufen, dann wird ihm seitens unserer Volkssender sogar ein noch jüngerer , noch witzigerer Wahnsinnskomiker wie Olli Pocher beigestellt. Man kann auch bei diesem begnadeten Komiker beruhigt davon ausgehen, dass dessen Salär über 1250.- Euro pro Monat beträgt. Wenn Stefan Raab zum Mond fliegen will, weil das nun mal die witzigste Idee seit Menschengedenken ist , dann wird die NASA kurzerhand von PRO 7 gemietet und Raab dieser verständliche Wunsch gewährt. Wenn Dieter Bohlen seine homophilen Neigungen ala Modern Talking weiter ausleben will, wird eine Castingshow schnell mal in eine Bohlen`sche Geldmaschine umfunktioniert, in der dieser alle anderen Teilnehmer beleidigt und am Ende mit einem schwächlichen hessischen Andersnachfolger als Partner belohnt, abgesehen von Gage und anderen kapitalen Nebengeräuschen.
So. So geht das heute!
Wenn man dann an so lächerliche Figuren wie Valentin zurückdenkt, der an einer Erkältung gestorben ist, die er sich in einer zugigen Abstellkammer zugezogen hat, die ihm eine Pasinger Wäscherei freundlicherweise als Künstlergarderobe zur Verfügung gestellt hat, dann muß ich allein darüber schon herzlich lachen. Den hat unser Bayerischer Rundfunk nach dem 2.Weltkrieg bestimmt nicht zu Unrecht wieder nach Hause geschickt, weil man „so was wie ihn nicht mehr brauche“. Und wenn ich genau darüber nachdenke, fällt mir auf, dass die inhaltliche Witzdichte von Schmidt & Co einfach um so viel grösser ist als der Valentin`sche Schmarrn, dann muß ich sagen: Wir befinden uns auf dem besten Weg, das lustigste und humorvollste Volk der Welt zu werden.